Die Grundidee mit zwei getrennten Mundrohren für jede Hornseite meldete Helmut Finke am 3.07.1975 zum Patent an. Sie wurde zunächst an einem B/Hoch-F-Diskantdoppelhorn realisiert, dann auf das Tripelhorn übertragen und nun bei dieser Neukonstruktion verwendet. Der Vorteil ist ein unabhängig stimmbarer Hoch-F-Teil und ein langes Mundrohr auf der B-Seite, das nicht unterbrochen wird. Durch dieses System hat sich der klangliche Unterschied der beiden Hornseiten wesentlich verringert.

In den Konzerten die zwischen 1740 und 1800 entstanden wird das barocke Horn hauptsächlich in seiner höchsten Lage gespielt, denn hier liegen die Naturtöne eng beisammen. Nachdem das Horn im Verlauf der Klassik und Romantik immer weiter mensuriert wurde und so die „Clarin“-Lage nicht mehr spielbar war, musten die Hornkonzerte von Leopold Mozart, Fiala, Neruda, Josef Reicha, Sperger u.a. für Trompete bearbeitet werden. Das B/Hoch-F-Diskantdoppelhorn erlaubt es aber die oben erwähnten Werke oder andere spätbarocke oder frühklassische Werke für Horn wiederaufzuführen. Gleichzeitig dient es als vollwertiges B-Horn. Die Abbildung zeigt das B/Hoch-F-Diskantdoppelhorn mit A-Stopf-Ventil.