Helmut Finke
Helmut Finke, Gründer der Firma, wurde am 7.April 1923 in Herford geboren. Seinen ersten Trompeten-Unterricht bekam er zwölfjährig bei einem Militärmusiker. Im Jahr 1943 begann seine Ingenieur-Ausbildung im Maschinenbau. Gleichzeitig intensivierte er sein Trompeten-Studium bei einem Orchestermusiker in Bielefeld.
Johannes Finke und
Mariela Rodriguez Finke
1983 begann Johannes Finke seine Ausbildung zum Metallblasinstrumentenmacher und schloss diese 3 Jahre später erfolgreich ab. Als Gesellenstück baute er sein erstes eigenes Doppelhorn. 1992 folgte der Abschluss des Meistertitels. Ein Jahr später übernahm er die Leitung des Unternehmen, nachdem sich sein Vater mit 70 Jahren aus der aktiven Geschäftsleitung zurückzog.
2019 heiratete Johannes die argentinische Hornistin Mariela Rodriguez. Seitdem führen beide den Familienbetrieb gemeinsam.
Philiosophie und Ziele
Unsere Instrumente werden mit hoher handwerklicher Kunst und Liebe zum Detail angefertigt. Durch mehr als 70 Jahre Erfahrung im Instrumentenbau, die intensive Forschung und Weiterentwicklung unserer Modelle erfüllen wir die hohen Erwartungen, die heute an Musikinstrumente gestellt werde.
FINKE-Waldhörner sind das Produkt einer einzigartigen philosophischen Annäherung an die Herstellung von Hörnern. Es ist möglich, die Tradition des Hornstils und seines Tones zu bewahren und dabei gleichzeitig eine umfassende Verbesserung der Ansprache, Intonation und Flexibilität zu erreichen. Dementsprechend zielt unsere Entwicklung des Instruments darauf ab, den klassischen Waldhornton zu bewahren, dem Musikern aber ausreichend Spielraum zur Entfaltung zu lassen. Probieren Sie unsere Hörner aus und Sie werden entdecken, welche neuen spielerischen Möglichkeiten sich durch diese Entwicklungsarbeiten ergeben.
Die Schallstücke
Die drei Schallbecher finden sich seit Beginn im Logo der Firma FINKE. Mit der Zeit wurden sie leicht abgewandelt. Die Idee stammt von Helmut Finke selbst.
Der Vogel
Der Name Finke (Vogelart) taucht als Berufsname „Vinck“ oder „Vink“ für den Vogelfänger erstmals um 1223 auf. Auch als Bezeichnung für einen unbeschwerten sangesfrohen Menschen.
Die Lippische Rose
Seit Jahrhunderten ist die Lippische Rose Wappensymbol für das Fürstentum und den Freistaat Lippe. Der heutige Kreis Lippe beginnt unweit unserer Firma, gekennzeichnet mit Grenzsteinen, die das Rosen-Symbol aufweisen.
Unsere Geschichte
1942 diente Helmut Finke als Soldat in der Wehrmacht. 1943 wird er bei einem Fronteinsatz in Russland schwer verwundet und vom weiteren Militärdienst freigestellt. Bis 1945 führt er sein Ingenieurstudium fort. Nach Kriegsende schien der Beruf des Maschinenbauers keine Zukunft zu habe. Helmut Finke entscheidet sich für die Musik. In Herford wird schon bald nach 1945 das Städtische Orchester wiederaufgebaut. Finke tritt als 2. Trompeter ein, sein Partner ist Walter Holy.
Im Jahr 1950 erwarb Helmut Finke günstig eine Drehbank und begann Mundstücke anzufertigen. Dazu kamen bald kleine Reparaturaufträge an Blechblasinstrumenten. Schon ein Jahr später baute er seine erste Trompete aus Teilen. Und nun entschloss er sich endgültig zum Aufbau einer Werkstatt und damit zur Herstellung von hochwertigen Metallblasinstrumenten.
1954 müssen zwei Gesellen eingestellt werden. FINKE hat bereits einen Namen für den Nachbau historischer Instrumente, das sind zunächst die Renaissance-Tenorposaunen, dann auch engmenouierte B-Trompeten. Zwischen 1955 und 1950 werden die Hoch-D und Hoch-F Trompeten entwickelt und der Satz historischer Posaunen bis hin zur Bassposaune komplementiert. In dieser Zeit wurden auch die ersten Waldhörner und andere große Blechblasinstrumente hergestellt. Im Jahre 1960 konstruierten Helmut Finke und Otto Steinkopf gemeinsam die runde Clarintrompete. Zum Fertigungsprogramm gehörte ab sofort auch die Hoch-B-Trompete.
Während dieser gesamten Zeit war Finke noch als Berufsmusiker aktiv. Er hatte sich inzwischen auf das Blasen Hoher Trompetenpartien spezialisiert. Mit seinem Freund Walter Holy und später Ingus Schmidt bildet er das erste Trompetenterzett der „Capella Coloniensis“. Inzwischen waren in der Werkstatt bereits zehn Mitarbeiter tätig. Durch den Zulauf neuer Maschienen und Werkstatteinrichtungen waren 1958 und 1961 bereits Erweiterungsbauten erforderlich geworden. Die steigende Nachfrage nach FINKE-Instrumenten und die ständige Verbesserung der Fertigungstechniken erforderten 1964 den Neubau einer geräumigeren Werkstatt. Sie wurde schließlich in Vlotho-Exter errichtet.
Das Waldhorn als technisch anspruchsvollstes Blechblasinstrument hatte Helmut Finke immer schon fasziniert. Nun war sein Entschluss gereift, sich auf die Herstellung dieser Gattung zu spezialisieren. Es gab zu dieser Zeit auch nur einen Blechblasinstrumenten-Betrieb, der von sich behaupten konnte Hörner in Orchesterqualität herzustellen.
Finke plante eine komplexe Baureihevon Waldhörnern. So kam es zu einer langjährigen Zusammenarbeit mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, die ein Institut für musikalische grundlagenforschung unterhielt. Ab 1970 trug diese Zusammenarbeit erste Früchte: 1973 und 1974 waren die ersten Diskantdoppel- und Triplehörner entwickelt und gefertigt. Es folgte eine ganze Reihe von Patentanmeldungen für den Hörnerbau. Durch diese Patente konnten freilich auch die anderen Blechblasinstrumente verbessert werden.
Waldhörner wurden nun neben Trompeten und Posaunen zum Hauptprodukt der FINKEischen Blechblasinstrumentenschmiede und die wurden technisch seit her immer weiter verbessert. Dabei war es Helmut Finke sehr wichtig, alle Bauteile für seine Instrumente im eigenen Haus herzustellen, um die Qualität bis ins Detail unter Kontrolle zu haben. Heute ist Finke- zumindest in Deutschland- der einzige Waldhorn-Hersteller, der (bis auf die Produktion der verwendeten Kunststoffe) auch Schallbecher, Ventilmaschinen und alle anderen wichtigen Bauteile in eigener Regie fertigt.