Technik im Dienst der Gesundheit
Untersuchungen an Berufsmusikern bestätigen immer wieder, dass sie besonders häufig unter Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden. Verschleißgefährdet sind beim Bläser Wirbelsäule, Nacken, der Schulterbereich und die Handgelenke. Hornistenarme tragen sogar doppelt schwer: Am Doppelhorn, am Triplehorn!
Leichte Ventile
Bei FINKE wurde das „leichte Horn“ zum Entwicklungsziel Nr. 1. Einen Ansatzpunkt boten die Messingventile, die Stölzel im Jahr 1815 zur Reife gebracht hatte. Erst 150 Jahre danach versuchten die Instrumentenbauer, das schwere Metall durch leichtere Werkstoffe zu ersetzen. Mit ersten Entwicklungen tat man sich schwer, zu oft saßen die neuen „Mantel-Ventile“ fest: Wärmedehnung war das Problem.
Während nun die meisten Hersteller ihr Interesse an Kunststoff-Ventilen verloren, holte FINKE die Bielefelder Fachhochschule ins Haus. Eine Zeit gründlichen Forschens, mancher Selbstzweifel und großer Investitionen brachte sie endlich hervor: Die alltagstauglichen Ventile aus Vollkunststoff mit Edelstahlachse. Sie konnten entweder nur maßgenau hergestellt werden oder gar nicht. Deshalb sind sie auch gegeneinander austauschbar.
Doch die Skepsis vieler Musiker blieb. Sie erinnerten sich an die Rückschläge der Pionierzeit und sie vermuteten immer noch billiges Plastikmaterial, wo in Wirklichkeit Werkstoffe der Hochleistungsklasse verwendet werden. Diese Polymere können sich ohne Weiteres mit den besten Metall-Legierungen messen, denn sie sind unglaublich verschleißfest und belastbar. Längst haben also die FINKE-Hörner das Vertrauen erspielt, das sie und ihre Kunststoffventile verdienen. In vielen hundert Exemplaren über den ganzen Globus verbreitet, lassen sie sich unter allen klimatischen Bedingungen problemlos blasen.
Im Überblick
- Kunststoffventile oxydieren nicht, von daher rührt bei konventionellen Ventilen der Verschleiß.
- Die Wartung beschränkt sich auf das Reinigen – das kann der Bläser selbst.
- Im Tastendruck wird die geringe Trägheit der Masse spürbar – Entlastung für das Handgelenk.
Schlanke Rohre
FINKE machte nicht nur die Ventile „schlank“. Dünnwandige Bögen und Rohre brachten eine Gewichtsreduzierung von 30%. Solidität und Ansprache blieben davon unberührt, verschlechterten sich nicht einmal ansatzweise. Zuletzt wurden die Kleinteile einer Abmagerungskur unterzogen. So entstand unter anderem ein Ventildeckel aus poliertem Aluminium. Der übliche Messingdeckel wiegt mindestens das Dreifache. Das Ergebnis: FINKE-Hörner gehören zu den Leichtesten auf dem Markt!
Der Klang macht die Musik
Mit gleicher Gründlichkeit wurde an der Akustik der Instrumente gearbeitet. Die leichter gewordenen Hörner sollten auch leichter zu blasen sein. FINKE war einer der ersten Hersteller, die sich in Braunschweig beraten ließen. In jahrelanger Zusammenarbeit mit Dr. Klaus Wogram vom Akustischen Institut der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt gelang es, Stimmung und Ansprache beim FINKE-Horn klar über das Durchschnittsmaß hinaus zu verbessern! Das gilt besonders auch für die hohe Lage. Leicht an Gewicht, leicht in der Ansprache, sauber im Ton: So wurden FINKE-Hörner zu Klang-Hörnern. FINKE bleibt auch in der Zukunft sehr bemüht, Gutes noch besser zu machen. Immer mehr Bläser entdecken, dass sie einen klaren Vorteil davon haben!
Patentierte Instrumententechnik
Für den Hörnerbau besitzt FINKE eine ganze Reihe von Patentanmeldungen. Durch diese Patente konnten freilich auch die anderen Blechblasinstrumente verbessert werden.